Geburtstagstexte


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Zum Geburtstag meiner Mutter

Des Nachts hatt' ich 'nen wunderbaren Traum,
Ich weilte auf Olympos heil'gem Raum
Und sah' sie all', die hehren Gottgestalten,
In Schönheit und in ew'ger Jugend walten.
Nicht wagte ich die Blicke zu erheben -
Die Staubgeborne - plötzlich aus dem Leben
Auf Traumes Schwingen sanft dahin versetzt,
Wo hoch gefeiert ward ein Götterfest.
Bescheiden, zitternd stand ich da von Ferne
Und sah das Leuchten ihrer Augensterne.
Nicht vor-, nicht rückwärts wagte ich zu geh'n,
Und blieb gebannt in einem Eckchen steh'n.
Gesehen war ich nicht, wo sollt' ich hin?
Da schoß mir ein Gedanke durch den Sinn:
Benutze jetzt die Gunst des Augenblicks,
Und strebe nach der Fülle höchsten Glücks,
Damit Du siehest heiter und zufrieden
Die vielgeliebte Mutter stets hienieden.

Und prüfend blickt ich die Gesellschaft an.
Was ich ersonnen, war gar bald gethan!
Mit hast'gem Schritt naht' ich Fortuna mich,
Den Schopf, mit festem Griff, erfaßte ich
Und ließ das Haar nicht mehr aus meiner Hand,
Ob auch die Göttin schmollend sich gewandt.
Dann sagt' ich laut: "Den Schopf, den laß ich los,
Wenn Du versprichst, zu werfen in den Schoß
Der teuren Mutter Deine Glückesgaben,
Die's Leben schmücken und das Herze laben."
Die Göttin sprach: "es sei Dein Wunsch erfüllt,
Ich bin's - bei meinem Götterwort! - gewillt."
Es herrschte Stille in den weiten Hallen.
Auf mir nun ruheten die Blick' von allen;
Doch freundlich glänzte jedes Angesicht,
Und selbst Gott Jupiter, er zürnte nicht.
Er lobte gar die kühne That von mir
Und sprach: "'s war wacker und recht klug von Dir!"
Und hell ertönte es aus aller Munde:
"Wir gern geloben Dir zu dieser Stunde:
"Wir wollen Deiner Mutter stets gedenken
"Mit unsern besten Gütern sie beschenken!"
Wie klopfte laut das Herz mir in der Brust!
Es war zum Springen mir vor Freud' und Lust.

So war mein Traum. - Und als ich dann erwacht
Und freundlich hell der Tag in's Zimmer lacht,
Da denke ich, mein Mütterchen, an Dich
Und schnell von meinem Lager heb' ich mich
Und bringe Dir, mit einem inn'gen Kuß,
Zum Wiegenfest des Herzens Wunsch und Gruß.

Anna von Knobelsdorff


Meiner Schwester Luise zum Geburtstage

Blätter rauschen
Wunderreigen,
Vögel lauschen
In den Zweigen
Und das Purpurröslein blüht.

Maienwonne
Herrlich milde;
Vor der Sonne
Zauberbilde
Singt das Vögelein ein Lied:

"Laut're Schöne,
Strahlend Feuer,
Horch, die Töne
Meiner Leier
Hat mein Herz für Dich entbrannt!

Deinem Glanze,
Purpurlichte,
Weih' ich ganze
Sinngedichte,
Die der Himmel mir gesandt.

Kühne Träume,
Rebenranken,
Blütenbäume
Der Gedanken,
Eine ungezählte Schar! -

Vogellieder,
Vogelweise,
Klangen wieder
Ernst und leise
Tief in meiner Brust.

Und ich dachte:
Poesien,
Vögleins sachte
Melodien,
Sie besitzen, welche Lust.

Einer Holden,
Strahlend prächtig,
Haare golden,
Miene andächtig,
Lippen schön und treu und wahr.

Ihre Blicke,
Züge, milde,
- Wie Antique
Auf dem Bilde -
Würd' ich bringen den Gesang!" -

Friederike Kempner


Geburtstagsmorgen

Schwer am dunkeln Winterhimmel
Seh das Nachbardach ich hangen.
Doch in lichten Wolkenschuhen
Kommt der neue Tag gegangen,
Kommt mein neues Jahr geschritten;
Betend wach ich ihm entgegen.
Wird es mir auf Herz und Stirne
Segnend seine Hände legen?
Wird es meine Hände stärken?
Meine Augen helle machen?
Wird es, wie so manches andre,
Selig unter Tränen lachen?
Herr, du weißt es, mach mich stille,
Anfang, Ende, dein sind beide!
Doch gib einen starken Helden
Meinem Jahre zum Geleite!
Einen Engel, der mit bloßem
Schwert die Lebensangst verjage,
Daß die zitternd schwache Seele
Nicht im Tageskampf verzage,
Der mir meiner Liebsten Liebe
Still in goldene Schalen fasse,
Der auf heißem Weg die Seele
Süßen Labtrunk trinken lasse,
Einen, der mit Donnerstimme
Sie aus trägem Schlafe reiße,
Einen, Herr, der nach der Heimat
Meinem Jahr die Wege weise!

Gertrud Goes


Oskar, Arthur und Woldemar an des Vaters Geburtstage

für den er sich Blumen gewünscht hatte

Wohl lieblich blühn die Myrtus tomentosen,
Die Passifloren, Eriken und Rosen,
Wohl herrlich duftet Deine Blumenflor;
Doch sieh auf uns, und sag, ob solche Blüthen,
Wohl Deine Sträuch' und Büsche je Dir bieten,
Die sich Dein Herz zu Lieblingen erkor?

O sieh auf uns! wie auf den runden Wangen
Der Rosen schönste unter Lilien prangen,
Wie in den Augen sanfte Veilchen glühn!
Vermißt Du noch die Blüthen andrer Zonen?
O suche nur! in unsern Herzen wohnen
Die Blumen, die am lohnendsten Dir blühn!

Da wohnt der Unschuld heil'ge Götterblüthe,
Da glüht die Liebe, Dankbarkeit und Güte,
Da schlummern noch der holden Keime viel!
Sie harren Dein! Du sollst sie Dir entfalten,
Du sollst sie rein und unentweiht erhalten,
Und pflegen für ein himmlisch hohes Ziel.

So blühen wir Dir treu und hold und weben
Der Freudeblumen viele um Dein Leben,
Dich liebend, wie die Blüth' das Sonnenlicht.
Und wie der Duft aus Blumenkelchen schwebet,
So unser Herz sich heut zu Gott erhebet,
Mit kindlich frommer, gläub'ger Zuversicht.

Er segne Dich! er schütze uns're Blüthe
Und lohne Dir durch sie für Deine Güte,
Denn fromme Kinder sind das höchste Glück.
Es bleibe Dein! umkränze Deine Stunden,
Und lächle, wenn Dein Sommer Dir entschwunden,
Im Lebensherbst, mit lichtem Sonnenblick!

Minna Fischer


Am Geburtstage

Wieder kommt der Mai gezogen,
Mit ihm Blumen, blauer Himmel;
Durch die Welt dringt neues Regen,
Rings um freudiges Gewimmel.
Und so oft der Mai erscheinet,
Ueberkommt mich eig'nes Bangen,
Weil ein Jahr von meinem Leben
Wieder ist vorbeigegangen.

Zwanzigmal hat Maienglöckchen
Den Geburtstag mir geläutet,
Und getreu durch Freud' und Schmerzen
Hat der Vater mich geleitet;
Half mir mild das Leiden tragen,
Das zum Heil er mir gesendet,
Und so manches wohlverdiente
Hat er schützend abgewendet.

Drum will ich auf seinem Pfade
Durch mein ganzes Leben gehen;
Könnt' ich, rein wie Maienglöckchen,
Vor des Vaters Augen stehen!
Und wenn noch im Mai des Lebens
Mir der Todesengel winket,
Heil mir dann! mir blüht ein Frühling,
Wo die Sonne nimmer sinket.

Fanny Edel


Zum Geburtstag

Heut kann ich wohl schweigen, heut brauch ich nicht singen,
Nach althergebrachter Weise,
Aus Kindermund hörst Du an's Ohr heut es klingen
Zwar tönt es noch schüchtern und leise,
Doch dringet aus innerstem Herzensgrund,
Was so stammelnd entschlüpft dem rosigen Mund.

Und eines das wünsch' ich, das muß ich Dir sagen
Es ist, was Du selber erflehst,
Kommt einst Dir das Alter in glücklichen Tagen:
Daß von Liebe umgeben Du stehst,
Daß die Aeuglein, die fröhlich Dir lachen heut,
Dir immerdar leuchten in Glück und Freud'.

Und eins noch: laß fest uns stehen, ein Herz, ein Sinn
Ein Stützpunkt den Kindern im Leben,
Drauf voll sie vertrauend und fest blicken hin,
Wenn Zweifel und Wirr'n sie umschweben,
Wie ein Fels sei die Treue, die uns alle verein',
Durchglüht von der Liebe Sonnenschein!

Olga Arendt-Morgenstern


Einer Freundin zum Geburtstag

Ein Glückwunsch, o wie schnell ist er gesprochen,
Und gar zu oft ist's nur ein leerer Ton.
"Ich wünsch' Dir Glück", so sprechen oft die Lippen,
Doch Herz und Geist, die wissen nichts davon.
Und kommt der Glückwunsch auch aus vollem Herzen,
Er ist doch nur ein Wunsch von Menschenmund, -
Das Glück läßt sich nicht wünschen, seine Göttin
Herrscht, wie sie will, auf diesem Erdenrund.

Was ist das Glück? Sind's eitle Erdengüter?
Ist's langes Leben, Reichthum, Ehr' und Ruhm?
Ist's reiches Wissen, ist es vieles Können?
Ist's unsres Hauses trautes Heiligthum?
Was ist das Glück? Ist's eine treue Liebe,
Die still das Herz zu Gottes Tempel weiht?
Wie? oder ist's Gesundheit, Macht und Stärke
Und frischer Frohmuth und Zufriedenheit?

Was ist das Glück? Das Glück ist nur ein Schemen,
Ein Irrlicht ist's, das gaukelnd vor uns tanzt, -
Und doch hat Gott in unser Aller Herzen
Ein ew'ges Sehnen nach dem Glück gepflanzt.
Das ist's ja eben, daß wir ewig sehnen
Und nie in unserm Wünschen stille stehn:
Wenn wir erreicht, was wir erreichen wollten,
Dann will das Auge neue Bilder sehn.

Wohl schenkt ein güt'ger Gott uns Augenblicke,
Wo sich der Himmel auf die Erde neigt,
Wo wir in Paradieseswonnen schwelgen
Und uns das Glück sein schönes Antlitz zeigt.
Doch eh' wir zu dem Augenblicke sprechen:
"Verweile noch!" eh' wir des Kleides Saum
Dem Glück geküßt, ist Alles schon geschwunden,
Zerronnen ist der Lenzestraum.

Was ist das Glück? - O frage nicht vergebens,
Das wahre Glück ist nicht auf dieser Welt.
Und dennoch wünsch' ich Glück an diesem Tage,
Wie's den Geburtstagskindern wohlgefällt.
Könnt' ich ein reines Erdenglück Dir bieten,
Ich thät es gern, ich setzte Alles ein, -
Hoch aber in den Sternen steht geschrieben:
"Wir werden erst dort droben glücklich sein!"

Clemens Drache


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