Geburtstagslieder


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Geburtstagslied

Streut Rosen auf die Tische
Und Lieder in den Wind
Und umflechtet die Pforte
Mit Blütengewind!

Heut schreiten die Stunden
In festlichem Zug -
Wir kränzen die Wiege,
Die weiland dich trug.

Was Liebes und Holdes
Im Busen uns ruht,
Heut schwillt es und quillt es
Wie Segel und Flut.

Es dehnen die Pfade
Des Lebens sich weit -
Wir schwingen mit Wünschen
Dich über die Zeit!

Die Monde verfließen,
Es schwindet ein Jahr,
Unsre Seele pilgert
Mit dir immerdar.

Und wo du auch wandelst,
Ob nah, ob entrückt,
Du wirst uns beglücken -
O wandle beglückt!

Adolf Frey


Zu Ludwig Löwe's Geburtstage

(Wien, 29. Januar 1842, im "blauen Hause")

Melodie vom ergrauten Mütterchen


Auch wenn wir nicht beisammen wären,
Heut' wären wir ihm dennoch nah';
Wir sind vereint, weil wir ihn ehren,
Weil wir ihn lieben, sind wir da.
Das war ein immerwährend Fragen:
Ihr kommt doch Samstags auch hinaus?
:,: Und Jeden hört' man gestern sagen:
Auf Wiederseh'n im "blauen Haus'!" :,:

Nun sind wir hier, den Freund zu grüßen,
Wir feiern frohgesinnt sein Fest;
Der Worte braucht's nicht viel, der süßen,
Im Liedlein, das sich hören läßt.
Ich darf die Stimme nur erheben -
So sicher war mir kein Applaus! -
:,: Sing' ich: Freund Ludwig möge leben,
Stimmt Alles ein im blauen Haus'! :,:

Ja, leben, wirken, streben, glänzen,
So wie bisher: treu, deutsch und ganz,
Auch Rosen mögen mild ihm kränzen
Den wohlerworb'nen Lorberkranz.
Kein Freund wird ihm die Treue brechen,
Für jedes Fest ein Blumenstrauß!
:,: Wer vor ihm stirbt, soll scheidend sprechen:
Auf Wiederseh'n im blauen Haus'! :,:

Karl von Holtei


Zur Geburtsfeier des Professor Doctor August Kahlert

(Breslau, 1846)

Melodie vom ergrauten Mütterchen


Wir sind gewöhnt, den fünften Märzen
Aus dicken Pelzen anzuschau'n;
An halb-gefror'nen Freudenkerzen
Uns gegenseitig aufzuthau'n;
So war's auch heut' vor einem Jahre,
Doch heuer läßt sich's besser an:
:,: Es wirbelt schon in's Blaue, Klare,
Die Lerche muthig himmelan. :,:

Sie singt ein Fest, das wir begehen,
Einstimmen will der Finken Chor,
Viel' grüne Knöspchen sind zu sehen,
Sie blicken lauschend rings hervor.
Da kann der Sänger auch nicht scherzen,
Die Wehmuth siegt, der Witz entflieht
:,: Und aus dem weichgeword'nen Herzen
Ertönt ein leises Frühlingslied. :,:

Wie träumend bin ich heut' gegangen
Im klaren warmen Sonnenschein;
Viel' frohe Kinder, roth von Wangen,
Umtobten mich mit Jubelschrei'n.
Da dacht' ich Dein, dem wir ergeben,
Des Freundes, dem wir Freunde sind,
:,: Der rein im Herzen, rein im Leben,
An Werth ein Mann, an Lieb' ein Kind. :,:

Du treue Seele, Deiner dacht' ich,
Erhob mein Auge thränenschwer
Hinauf zum Blau, und Reime macht' ich
Gesinnungsvoll, Gedankenleer.
Verstattet mir, sie abzusingen?
Esprit wird nicht darinnen sein,
:,: Doch sollen sie erträglich klingen,
Legt eigenes Gefühl hinein. :,:

Ihr liebt Ihn Alle. Widersprechen
Wird mir an diesem Tisch kein Mund.
Ihr liebt Ihn auch in seinen Schwächen,
Und das ist erst der rechte Bund.
Der ganze Mensch, den wir erkennen,
Wie er sich ohne Rückhalt giebt,
:,: Der darf sich Freund und Bruder nennen,
Der ganze Mensch ist's, den man liebt. :,:

Er ist kein Mann vorlauter Meinung,
Nicht Launen wechselnd, wie April;
Kein Heros streitender Verneinung,
Die oft nicht ahnet, was sie will.
Er ist ein Mann gefäll'ger Milde,
Der Wahrheit folgend, wie dem Licht,
:,: Und seine Sanftmuth wird zum Schilde,
Woran des Feindes Lanze bricht. :,:

Er anerkennt das Gute, Neue,
Wofern es wirklich neu und gut;
Bewahret angestammte Treue
In seinem schlesisch-treuem Blut;
Er geht bescheiden seine Wege,
Weiß thätig ohne Prunk zu sein;
:,: Mittheilsam, fördernd, immer rege,
Lacht er vergnügt in sich hinein. :,:

Wenn ich in Worte fassen wollte,
Der Freunde Wunsch zu dieser Frist, -
Weiß nicht, was ich Ihm wünschen sollte,
Als, daß es bleibe, wie es ist;
Ja, daß auch Er der Alte bleibe,
Mit Seinem Wesen, Seinem Sein,
:,: Daß man in fünfzig Jahren schreibe:
Wie Er gelebt, so schlief Er ein. :,:

Karl von Holtei


Festlied zu Ludwig Tieck's sechszigster Geburtsfeier

(Berlin, am 31. Mai 1833)

Mel. Voll Zärtlichkeit will ich der Dirne sagen u.


Ein armer Sänger pocht an Eure Pforte,
Vergönnt Ihr's? tritt er gleich herein.
Nicht stolze Töne, nicht gewalt'ge Worte,
Das leichte Lied bringt er allein.
:,: Auf stimmet ein, daß einer Stimme Klang
Viel' Stimmen wecken mög' zum Chorgesang:
Es gilt vergang'ne sechszig volle Jahre,
Es gilt ver Zukunft Glück! :,:

Ich nenn' ihn nicht bei seinem Erdennamen,
Uns sei's der alte Phantasus;
Wir Alle, die zu seinem Feste kamen,
Wir grüßen ihn mit Geisterkuß.
:,: Ja, Gruß und Kuß dem hocherhab'nen Geist,
Den jeder wahre Deutsche liebt und preis't:
Es gilt vergang'ne sechszig volle Jahre,
Es gilt der Zukunft Glück! :,:

Da seht sie nah'n, die ew'gen Hochgestalten!
Da seht der bunten Mährchenwelt,
In ihrem lieblich-kosenden Entfalten,
Des Glaubens Bilder fromm gesellt;
:,: Seht Schmerz und Liebe, sehet Scherz und Spott!
Ihn trieb der Dichtung allgewalt'ger Gott!
Es gilt vergang'ne sechszig volle Jahre,
Es gilt der Zukunft Glück! :,:

O wär' er hier, o dürften wir's ihm sagen,
Wie uns're Wünsche für ihn glüh'n;
Wie wir im Herzen dankbar ihn getragen,
Dem tausend Lenze blüh'n.
:,: Ja, süßer Mai, du hast ihn uns gebracht,
Sein erster Tag war eine Frühlings-Nacht -
Es gilt vergang'ne sechszig volle Jahre,
Es gilt der Zukunft Glück! :,:

Nur Blumen her! Beginnet eure Tänze,
Ihr Grazien, er ist euer Fürst! -
Und wenn du ihn im Schmucke duft'ger Kränze,
In Blütenpracht ihn schauen wirst,
:,: Philister, du, der du ihn dumm verkannt,
Flieh' tief beschämt von unserm Fest verbannt:
Es gilt vergang'ne sechszig volle Jahre,
Es gilt der Zukunft Glück! :,:

Ihr Jünger, kommt und füllt die leeren Becher
Für den, der oft sie euch gefüllt,
Ein Musterdichter und ein Musterzecher,
Gedoppelt manchen Durst gestillt.
:,: Sein gastlich Haus empfing der Pilger Schaar,
Wer gläubig nah'te, dort willkommen war.
Es gilt vergang'ne sechszig volle Jahre,
Es gilt der Zukunft Glück! :,:

So wirk' er fort in immer frischem Schaffen!
Und wo sich gelber Neid erhebt,
Wir kämpfen an, mit scharfgeschliff'nen Waffen,
Die Schule, die nach Wahrheit strebt.
:,: Heil sei dem Meister! Heil und wieder Heil!
Jung sei der Greis und alter Ruhm sein Theil!
Es gilt vergang'ne sechszig volle Jahre,
Es gilt der Zukunft Glück! :,:

Karl von Holtei


Geburtsfeste der Gräfin E. von T*

Gesungen von ihrer Freundin

Wir alle freuten uns des Tag's,
Der dich zur Welt gebracht,
Und dachten an den Umstand nicht,
Der dir des Lebens süße Pflicht
So schwer und bitter macht.

Ach! Mancher, der sein Plätzchen hier
Oft mehr entehrt, als ziert,
Hat doch hienieden Luft genug,
Indeß dir jeder Athemzug
Zum lauten Seufzer wird.

Und trotz der vielen Seufzer scheint
Das Leben dir nicht hart;
Denn niemand ist, der lebensfroh,
Wie du, mit jedem Seufzer so
Ein Freudenlächeln paart.

Johann Aloys Blumauer


Zum Geburtstag

Mel.: Jesu, meine Freude

Halte still', o Seele,
Rühme und erzähle,
Was dein HEiland kann;
Wie mit Lieb' und Treue
Alle Tag' aufs Neue
Er dir wohlgetan.
Schau' zurück! es sieht dein Blick
Auf verschlung'nen, dunkeln Wegen
Nichts als Gnad' und Segen.

Meiner Jugend Tage
Will ich ohne Klage
Welken, schwinden sehn;
Was mir Kraft und Freude
War in Angst und Leide,
Kann ja nicht vergehn.
Glaubensmut, dies teure Gut,
Wird der HErr, mein Licht und Leben,
Mir auch ferner geben.

Jesu, meine Sonne,
Füll' mit Licht und Wonne
Heut aufs Neue mich!
Könnt' ich Dich doch lieben
Nur mit allen Trieben,
Heiland, ewiglich!
Zeuch mich ganz in Deinen Glanz,
Daß mein Herz schon hier auf Erden
Mög' Dein Himmel werden.

Julie von Hausmann


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